Federley 1697 - 2000

 

Im Jahre 1963, als ich 16 Jahr alt war, nahm ich am 22. März an dem Federleyschen Familientag auf dem Schwedischen Club in Helsinki teil. Am folgenden Tage erschien in der Zeitung Hufvudstadsbladet ein kurzer Bericht über die Veranstaltung. Da gab es auch ein Bild, wo sämtliche mit dem Namen Federley geborenen Anwesenden zu sehen waren. Es waren ganze 11 Personen! Schon damals wusste ich, dass es auch in Finnland für mich unbekannte Personen gab mit dem ungewöhnlichen Familiennamen Federley. Als ich aber bei meinen älteren Verwandten Auskunft über diese Federleys einzuholen versuchte, gab man mir nur ausweichende Antworten...

Im Herbst 1998, 35 Jahre nach dem Familienfest, habe ich beschlossen, nun endlich ausfindig zu machen, worum es sich drehte. Im Oktober 1999 habe die Zusammenstellung der von mir gesammelten Daten eingeleitet.

Heute weiss ich, dass wenn man die Uhr zurückstellen könnte und das Fami-lienfest des Jahres 1963 nochmals veranstalten würde, die Zahl der Federley-geborenen Teilnehmer auf dem Bild 102 wäre, die natürlich alle mit einander verwandt wären. (Wie denn sonst?)

Im Jahre 1963 lebte noch ein Federley der sechsten Generation (nach Anton Federley, 1696-1742), nämlich Johannes "Juho" Federley, Enkel von Bror Magnus (1792-1834). Die Generation sieben zählte 29 Personen namens Federley, die Generation acht wiederum 69 und in der Generation neun gab es schon vier Mädchen Federley, zwei Töchter Jorma Federleys, Marjo Marita und Kirsi Anita, und ausserdem noch die beiden Töchter Malvin Idar Federleys in Norwegen, Vivian und Tone.Wahrscheinlich hätten auch noch einige mit dem Familiennamen Federlöf anwesend sein können. (Das Geschlecht Federlöf ist bis jetzt noch nicht erforscht worden.)

 

Pyhäjärvi

In der genealogischen Untersuchung des Jahres 1912 wurde festgestellt, dass Bror Magnus, Schlosswächter in Viborg, aus Viborg ausgezogen war, wohin war aber nicht bekannt. Den heute existierenden Wegen entlang war der Abstand des neuen Wohnortes von Viborg aber nur 112 km! Bror Magnus hat sich also im Jahre 1822 in Pyhäjärvi westlich vom See Ladoga in Karelien niedergelassen. Bror Magnus und seine Frau Johanna hatten einen Teil des Landgutes Ivaskensaari geerbt, welche die Witwe Maria Carlsson, Schwiegermutter von Bror Magnus, am 11. Januar 1801 vom Minister Dr. Lindström gekauft hatte. Der Hof wurde dann "Linnanvahti" ("Schlosswacht") genannt und Bror Magnus wurde von einigen Leuten sogar Bror Magnus "von" Federley genannt! Der restliche Teil von das Ivaskensaari Landgut wurde vom Kaufmann Pjotr Bajarinov geerbt.

In Pyhäjärvi wurden insgesamt 90 Personen mit dem Namen Federley geboren. Noch im Herbst des Jahres 1941 wurden dort zwei Mädchen geboren, Lea Marjatta Federley, Tochter des Fischers Armas Federley auf Ivaskansaari, und Tuula Aino Tellervo, Tochter Sulo Federleys, der Sohn des "Linnanvahti" Hausherrn Johannes "Juho" war.

Später dann bei der Evakuierung der Bevölkerung wurden die Federleys aus Pyhäjärvi weit zerstreut. Einige von ihnen wurden als Kriegskinder nach Schweden gesandt, wo sie immer noch wohnen. Diese Kriegskinder waren alle Mädchen, aber der Name Federley wurde dadurch bewahrt, dass die Mädchen ihren Familiennamen oft auch nach der Heirat behielten. Es kam auch vor, dass sogar die Gatten der Mädchen den namen Federley übernahmen und somit wurde der Name auch auf die Kinder übertragen. Ganz gut, nicht wahr?

Diese Pyhäjärvibewohner sind einige von denjenigen, die am Familientag 1963 fehlten. Es gibt noch heute 21 Personen, die in Pyhäjärvi geboren wurden. Wir sehen uns auf dem Fest! Pyhäjärvi liegt nun in Russland und heisst Pladovoje und vom alten Pyhäjärvi gibt es nichts übrig, nicht einmal die Kirche oder den Friedhof. 20 km nördlich von Pyhäjärvi lag Kexholm, heute Priozersk genannt. In Kexholm wurden 6 Federleys geboren.

 

Auf diese Web-Seite können Sie Pyhäjärvi anklicken, um Näheres über Pyhäjärvi und Federley zu erfahren. Es gibt da auch Literaturhinweise und Karten.

 

Kanada

Eine Familie aus Pyhäjärvi, Anteros Familie, die sich zuerst in Rovaniemi im Norden Finnlands niedergelassen hatte, emigrierte dann später nach Kanada, wo heute vier Generationen Federley vorhanden sind.

 

Norwegen

Aus der Untersuchung aus dem Jahre 1912 ist nicht zu ersehen, dass Anders Kristian Federleys Frau Johanna Maria Helsingius nach dem Tode Ihres Gatten einen Sohn Vihtori Alfred Mäkinen adoptierte. Er erhielt den Namen Viktor Alfred Federley und has sich in Norwegen niedergelassen. In Norwegen sind insgesamt 16 Federleys geboren worden. Heute zählen sie 13. Im Jahre 1963 hätten vier Federleys aus Norwegen an dem Familientag teilnehmen können.

 

Australien

Rauha Annikki Federley emigrierte zusammen mit ihrem Mann Keijo Väkevä nach Tasmanien in Australien.

Auch Impi Federleys und Hjalmar Leonard Viléns Sohn Kaarlo Kalervo Vilén (später Viileinen) siedelte nach Australien über.

 

Amerika

Karl Johan "Kaarlo Juhana" Federley (-> Carl John Federley) emigrierte nach Florida zusammen mit seiner Frau Lyyti Maria (-> Lydia Federley). Sie bekamen da einen Sohn Olavi (-> Ole Federley). In der Familientafel habe ich Ole, seine Frau und ihre Nachkommen aufgeführt. Die Daten hier sind öffentliche Daten der Behörde.

 

England

Zwei Federleynachkommen haben sich in England niedergelassen. Tina Caroline Vakeva aus Tasmanien und Nina Maria Federley aus Finnland.

 

Federlöf

Ein genaueres Studium der Untersuchung des Jahres 1912 zeigt, dass Anton Federley (4. Sohn des ersten Antons) bei seinem Tode den 25. Juli 1797 als Anton Federlöf geschrieben wurde.

Der Name Federlöf ist nicht "logisch", weil der erste Teil deutlich deutsch ist, während der zweite Teil auf schwedisch deutet. Genau so ist auch der Name Federley mit einem Y "unlogisch"!

Ich habe damit angefangen, auch dieses Geschlecht auszuforschen und sobald die Federlöf-Untersuchung vorliegt, werde ich sowohl die Familientafel als diese Einleitung und das Buch auf den letzten Stand bringen.

 

Anton

Wer war dann unser Stammvater Anton, der seinem Familiennamen die Form Federley gab? Seinen Namen hat er ursprünglich höchst wahrscheinlich Federle geschrieben. Andere Möglichkeiten wären Federli oder Federlin. Er stammt wahrscheinlich aus Deutschland oder eventuell aus der Schweiz.

Ich bin mit Peter Feederle, dem Vorsitzenden des Federle/Feederle- Familienverbands in Ludwigsburg, im regen Kontakt gewesen und habe ihn auch persönlich getroffen, und bin auch mit dem "Familiendetektiv" Rolf Federle in Verbindung gewesen, um Antons Eltern zu finden. Aus dem Kirchenregister des 18. Jahrhunderts könnte man darauf schliessen,dass Antons und Marias Tochter Sofia Elisabetha den Namen Federli träge. Ob aber die Handschrift richtig gedeutetworden ist und ob der Pfarrer wusste, wie Sofias Familienname zu schreiben wäre, kann man nicht wissen. Uns allen ist ja bekannt, dass man heute noch fantastische Variationen unseres feinen Familiennamens treffen kann. Einmal wurde ich "Leif Ceder" genannt! Was halten Sie davon?

Es lebten in Deutschland viele namens Anton Federle, keiner von ihnen hat aber ein Geburtsjahr, das auf dasjenige Antons (1697) einpassen würde.

Es gibt aber zwei Brüder mit etwa passenden Geburtsjahren, die aber ausge-wandert sind. Man weiss nicht wohin und auch die Vornamen der Brüder sind nicht bekannt. Nachdem ich nun die Untersuchung in Finnland fertiggestellt habe, werde ich mich mit dieser Spur befassen und zwar anhand der in dem Ludwigsburger Archiv befindlichen Angaben. Federle, Feederle, Federli und Federlin sind alle mit einander verwandt. In der Untersuchung 1912 kommen auch die Namen Feiderle und Federlich vor; diese können aber weder in Deutschland noch in der Schweiz lokalisiert werden undich betrachte diese Namensformen somit als fälschlich.

Anton wurde unter dem Fussboden in der Kirche in Tyrväntö im Februar 1742 beigesetzt. Die Kirche wurde im Jahre 1799 abgebrissen aber die Sakristei, die im 16. Jahrhundert aus Naturstein gebaut worden war, steht noch am Kirchhof. Auch das im Jahre 1830 aufgefürte Portal bleibt noch bestehen.

Ich dachte, mann könne irgendwo da einen Grabstein für Anton aufstellen. Am kommenden Familientag wäre eine Blumenehrung dort am Platze. Das Geschlecht Federle ist katholisch, in Finnland aber wurden wir Lutheraner.

 

 

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Obwohl ich nicht in Karelien aufgewachsen bin, wo eine starke Willenskraft offenbar deutlich zum Vorschein kam, habe ich mit einer sogar für mich unerklärlichen Hartnäckigkeit dieses Werk, welches 869 Familien und 1268 Personen umfasst, zu Ende geführt. Um meiner Neugierigkeit nachzugehen und um meine Stolze über mein grosses Geschlecht noch zu verstärken, will ich dafür Sorge tragen, dass im Jahre 2000 eine Familienzusammenkunft veranstaltet wird. - Ob es nun gelingt, ein Bild aller Anwesenden dann auf eine Zeitungsseite anzubringen, das bleibt noch zu sehen. Ich hoffe, es wird nicht so einfach sein!

 

Herzlich willkommen mit uns zu feiern!

 

In Dankbarkeit und Ehrfurcht vor Anton und Maria Eriksdotter.

 

Helsingfors den 21.März 2000

Lars Federley
Generation 8

 

 

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